Bürgerbeteiligung & Ehrenamt
Wir wollen, dass Bürger*innen mitreden, mitgestalten, mitentscheiden können. Eine wichtige Voraussetzung hierfür ist eine größtmögliche Transparenz bei den Entscheidungsprozessen des Stadtrates und der Verwaltung. Daher streben wir eine Verbesserung des Informationsflusses dieser Organe gegenüber den Bürger*innen an. Das Engagement der Waldbröler Bürger*innen ist großartig und vielfältig. Dieses hohe Gut schätzen wir sehr und möchten dieses weiterhin stärken, anerkennen und erhalten. Wir wollen ehrenamtliches Engagement vereinfachen, indem wir die Einstiegshürden in Vereine, Verbände, Organisationen und Einrichtungen verkleinern und ehrenamtliche Tätigkeit transparenter gestalten. Dafür wollen wir, dass aktuelle Informationen aus diesen Bereichen auf der Website der Stadt Waldbröl zu finden sind, gesuchte Ehrenämter ausgeschrieben und eine Beschreibung der Arbeit zur Verfügung gestellt wird. So wird ehrenamtliches Engagement einfacher, gemeinnützige Institutionen werden von innen gestärkt und Waldbröler*innen können sich untereinander vernetzen und unterstützen.
Schulstadt Waldbröl
Waldbröl hat sich bereits seit vielen Jahren als attraktiver Schulstandort etabliert. Die verschiedenen Schulformen, die in Waldbröl zur Verfügung stehen, bieten Schüler*innen eine gute Auswahlmöglichkeit und somit eine individuelle Ausbildung. Unser Anliegen ist es, allen Schüler*innen die bestmögliche Förderung in einer ansprechenden Schulinfrastruktur zukommen zu lassen. Wir möchten daher auch das Thema der Inklusion nicht aus den Augen verlieren, sondern für alle Beteiligten eine zufriedenstellende Lösung anstreben. Jugendliche schon während der Schulzeit auf ihr weiteres Berufsleben vorzubereiten, sei es bei der Suche nach einem geeigneten Ausbildungsplatz oder Studium, befürworten wir sehr. Die Digitalisierung schreitet voran, aber nicht alle kommen mit. Wir wissen um diese schwierige Situation und möchten unterstützen, wo es erforderlich ist.
Wirtschaft
Wir wollen in Waldbröl die Wirtschaft fördern ‒ nachhaltig und fair. Dazu gehört das produzierende Gewerbe, das mittelständische Handwerk, ein bedarfsgerechter, starker Einzelhandel und regionale Kooperationen. Weg mit den Ladenleerständen ‒ Belebung der Innenstadt. Die Wirtschaftsförderung sollte dort einsetzen, wo gute, existenzsichernde Arbeits- und Ausbildungsplätze mit tariflicher Bindung und familienfreundlichen Strukturen geschaffen werden. Die Stadt sollte darauf achten, dass Betriebe ihrer sozialen Verantwortung gerecht werden. Wir streben eine nachhaltige Nutzung knapper werdender Flächen bei Schonung der natürlichen Ressourcen an. Dafür wird ein durchdachtes und nachhaltiges Flächenmanagement benötigt. In den Bereichen Mobilität, Versorgung und Breitbandanschluss ist eine zukunftsorientierte Infrastruktur die tragende Säule. Um diese Aufgaben von heute und morgen als Stadt meistern zu können, möchten wir die Stadtwerke erhalten und erweitern. Für unsere innovative Zukunft begrüßen wir Netzwerkbildung zwischen Betrieben, Schulen und Verwaltungen. Der sanfte Tourismus ist behutsam auszubauen. Der Vieh- und Krammarkt stellt hier einen besonderen Anziehungspunkt dar, dessen Angebote in Richtung regionaler Produkte entwickelt werden sollte.
Mobilität
Die Mobilität ist im Umbruch, wir wollen sie nachhaltig gestalten. Wir wollen uns einsetzen für die Verbesserung des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV), mit besseren Streckenangeboten, einer dichteren Taktung und einer sozial gerechten Preisgestaltung. Die Busanbindung an die Bahnhöfe in Schladern und Gummersbach, insbesondere für berufsbedingte Pendler gilt es zu verbessern. All das soll helfen, die Umwelt zu entlasten. In diesem Zusammenhang bleibt auch die Reaktivierung der Wiehltalbahn jenseits des reinen Museumsbetriebs weiterhin unser Ziel. Dazu braucht es kommunales, wie auch überregionales Planen und Handeln. Die Stadt Waldbröl ist Mitglied des Zukunftsnetzes Mobilität NRW. Dieses unterstützt Kommunen dabei, neue Wege zu lebenswerten Städten und einer gesicherten Mobilität im ländlichen Raum zu eröffnen. Hier gilt es verstärkt tätig zu werden und im Sinne der erforderlichen Verkehrswende eine Zukunftsvision zu erarbeiten. Wir wollen auch weiterhin bürgerschaftliche Angebote, wie z.B. Fahrgemeinschaften oder Bürgerbusse und deren Vernetzung mit den Nachbarkommunen fördern. Damit könnte eine bessere Anbindung der Außenorte erreicht werden. Nicht zuletzt wollen wir uns vor dem Hintergrund einer deutlich gestiegenen Nachfrage nach Fahrrädern für die Erweiterung des Angebotes von entsprechenden Radwegen, Stellplätzen und Ladestationen für Pedelecs/E-bikes stark machen.
Ernährung & Landwirtschaft
Land- und Forstwirtschaft sollten im Einklang mit der Natur nachhaltig und regional eingebunden betrieben werden. Zu diesem Ziel können wir auch in Waldbröl beitragen. Wir alle können die hiesige Landwirtschaft unterstützen, indem wir regionale Produkte kaufen. Dadurch werden Natur und Umwelt weniger belastet. Von einem Miteinander und ein Füreinander profitieren der/die Landwirt*in, die Natur und die Umwelt. Gemeinsam antreten gegen eine einseitige Produktion von landwirtschaftlichen Erzeugnissen durch wechselnde Nutzpflanzen, welche die Fruchtbarkeit des Bodens sowie die Artenvielfalt fördern. Hier möchten wir ansetzen und ein Forum bieten für persönlichen Austausch und Engagement bis zur finanziellen Unterstützung. Verständnis füreinander zu bekommen ist sicherlich genauso hilfreich wie einen Blühstreifen zu fördern, an dem sich alle erfreuen können, sowohl die Menschen als auch zahlreiche Tierarten. Die naturnahe Bewirtschaftung macht unsere bergische Landschaft attraktiv für einen sanften Tourismus. Hierzu bedarf es ansprechender Urlaubsunterkünfte im ländlichen Raum. Solche Angebote könnten ein zusätzliches Standbein der Landwirtschaft sein.
Klima
Der Klimawandel schreitet fort! Die durchschnittliche Temperaturerwärmung von jetzt schon 1,5°C hat Folgen, die für den Menschen und die Ökosysteme tiefgreifend in Bezug auf Hitze, Trockenheit und Starkregen sind. Sichtbar aktuell durch das fortschreitende massive Fichtensterben. Fühlbar in den Sommermonaten, wenn sich innerstädtisch Hitzeinseln bilden. Auf Antrag der Grünen wurde für Waldbröl 2011 ein Klimaschutzkonzept erstellt, welches nun fortgeschrieben werden muss. Dies wurde inzwischen im Rat beschlossen. Dazu zählt auch die interkommunale Einstellung einer/eines Klimamanager*in. Es wurden bisher schwerpunktmäßig Maßnahmen zur Verringerung der Treibhausgase durch z.B. Energieeinsparung, Energieeffizienz, Ausbau erneuerbarer Energien entwickelt. Hier gilt es noch viel umzusetzen. Darüber hinaus benötigen wir Klimaanpassungsmaßnahmen, die in der Bauleitplanung berücksichtigt werden müssen. Ziel ist eine klimawandelangepasste Stadtentwicklung, die gezielt stadtklimatisch optimierte Lösungen zur natürlichen Kühlung und Belüftung der Stadt umsetzt. Dazu gehören z.B. der Erhalt und die Vernetzung von Grünflächen, Freihalten von Kaltluftentstehungsgebieten und Frischluftschneisen, Dachbegrünung, grüne Fassaden, Wasserflächen, Offenlegen von Bächen und Wiederbegrünung versiegelter Flächen. Durch den Rückbau des Merkurhauses sind wir jetzt in der Lage innerstädtisch einen klimatisch wirksamen Grünzug entlang des Waldbrölbaches zu entwickeln. Vor allem Stadtbäume haben eine erhebliche klimatische Ausgleichswirkung für die Anwohner und bewirken eine deutliche Temperaturabsenkung im Vergleich zu hochversiegelten, unbeschatteten Flächen. Eine Straßenraumgestaltung wie wir sie an der Kaiserstraße umsetzen, wirkt visuell positiv, ist bedeutend für die Schadstofffilterung und es kommt zu einer geringeren Erwärmung im innerstädtischen Raum. Der Umbau der Kaiserstraße stellt einen ersten wichtigen Schritt dar, jedoch sollten zukünftig bei jeder Neuanlage von Straßen, Stellplatzanlagen etc. diese Aspekte berücksichtigt werden. Die Kommunen und damit die Stadt Waldbröl sind die Schlüsselakteure bei den lokalen und regionalen Klimaanpassungsmaßnahmen. Ziel ist ein klimaangepasstes Planen und Bauen.
Biotop- und Artenschutz
biologische Vielfalt Unsere Stadt mit ihren Ortslagen ist eingebettet in eine abwechslungsreiche, strukturreiche Kulturlandschaft. Doch leider ist auch hier in zunehmendem Maße ein Rückgang der Biotop- und Artenvielfalt zu beklagen. Ein wichtiges Ziel ist es, zunächst die vorhandenen prägenden, sehr schützenswerten Naturräume zu sichern. Dazu gehört sicherlich das große zusammenhängende Waldgebiet Nutscheid. Des Weiteren sind Lebensräume wie z.B. strukturreiche Bachsiefen, Quellbereiche und Obstwiesen unersetzliche Bestandteile unserer Natur. Hier muss eine Überbauung und Überprägung auch in den Randbereichen verhindert werden. Prägende, alte Bäume in den Dörfern, Baumalleen sowie innerstädtische Grünflächen mit altem Baumbestand sind nicht nur wichtig für das Stadt- und Ortsbild, sondern sie stellen auch bedeutende Teilhabitate für Brutvögel und Fledermäuse dar. Freilebende Tiere und Pflanzen sind unersetzliche Bestandteile unserer Umwelt. Sie sind zu erhalten und zu schützen. Angesichts des fortschreitenden Artenrückgangs kommt dem Stadtgrün eine wichtige Bedeutung zu. Die vorhandenen innerstädtischen Grünräume sind zu erhalten und zu vernetzen. Innerstädtische Verdichtung ist wichtig, um außerorts die Eingriffe in die Naturräume zu verringern. Doch z.B. der Königsbornpark mit angrenzenden Obstwiesen, der Grünzug entlang des Waldbrölbachs, die Grünfläche an der Nümbrechter Straße, der Wiedenhofpark und der Netzwerkgarten sind grüne Oasen, die es zu erhalten und zu entwickeln gilt. Die Idee eines Parks der Sinne auf den Krankenhauswiesen sollte weiterverfolgt werden. Diese Grün- und Freiflächen bedeuten eine klimatische Entlastung für die Stadt. Dies stellt aber auch einen Beitrag zur Sicherung der Artenvielfalt dar und stärkt die Erholungsqualität unserer Stadt. Wir können mehr Natur in die Stadt holen, indem wir darüber nachdenken, wie eine ökologisch ausgerichtete Grünpflege im öffentlichen Raum, aber auch in unseren Gärten umgesetzt werden kann. Erste Ansätze sind im städtischen Raum zu erkennen. Mit der naturnahen Pflege können städtische Freiräume aufgewertet und Räume geschaffen werden, wo sich Menschen, Tiere und Pflanzen wohl fühlen. Hierzu eignen sich die großen, weitläufigen, artenarmen Wiesen auf dem Krankenhausgelände, von Seniorenheimen, von öffentlichen Einrichtungen und das zukünftige Areal des geplanten Grünzuges auf dem Merkurgelände. Naturnahe Firmengelände können zudem einen wichtigen Beitrag zum Schutz der biologischen Vielfalt liefern. Weg vom pflegeintensiven Einheitsgrün! Es können Lebensräume entwickelt werden, die der Natur und den Arbeitnehmer*innen qualitätsvolle Lebensräume im Arbeitsumfeld bieten. Für die Umsetzung gibt es schon viele Beispiele.
Dörfer
Die Ortschaften werden in den Randbereichen baulich erweitert, kostbares Grünland, Bachsiefen und Streuobstwiesen fallen dem Bauwunsch oft zum Opfer. Hier wünschen wir uns ein sensibles und kritisches Abwägen der Argumente gegen oder für eine bauliche Erweiterung von Ortschaften. Wir fordern einen verständnisvollen und behutsamen Umgang mit der vorhandenen Bausubstanz, jedem Dorf seine Einzigartigkeit zu erhalten. Die Sensibilisierung der Eigentümer für Ihre ortsbildprägenden Gebäude ist uns ein großes Anliegen. Notwendig dafür ist die Unterstützung durch die Verwaltung, wie z.B. durch eine Beratung über Fördermöglichkeiten. Eine gute und klimafreundliche Anbindung der Dörfer an das Waldbröler Zentrum ist weiter auszubauen. Wir sind uns bewusst, dass die Eigeninitiativen und Verbundenheit in den Ortschaften ein hohes Gut sind, die gerade in schwierigen Zeiten eine Gemeinschaft trägt und die Gesellschaft entlastet. Die wertvollen Nachbarschaftsstrukturen in den Dörfern müssen erhalten und gestärkt werden, z.B. durch Unterstützung bei der Gründung von dorfeigenen Läden oder Gaststätten, die es in vielen Ortschaften bereits gibt. Dies lässt auch den Besucher, Wanderer und Tourist erholt und gestärkt durch unsere Dörfer streifen.
Stadt und Landschaft
Wir stehen zwar hinter vielen grundsätzlichen Entscheidungen zur derzeitigen Stadtentwicklung von Waldbröl, doch es gibt noch weitere Punkte die Berücksichtigung finden müssen.
Bei der Ausweisung von neuen städtischen Bauflächen müssen Kriterien des klimaneutralen Bauens, eine ortsübliche Gestaltung und eine hohe gestalterische Qualität besonders berücksichtigt werden.
Genossenschaftliches Bauen, Mehrgenerationenwohnen und innovative Wohn-, Lebens- und Arbeitskonzepte sollen auch in unserer Stadt Einzug halten. Wir fordern eine qualitätsvolle Bebauung an der Homburger Straße, sowie die Schließung der zahlreichen innerstädtischen Baulücken, insbesondere entlang der Kaiserstraße. Doch eine Stadtgestalt lebt auch von den grünen Zwischenräumen. Die Parkflächen an der Nümbrechter Straße, die Obstbaumwiesen am buddhistischen Institut, der Königsbornpark, die Freiflächen unterhalb des Bürgerhauses müssen als grüne „Oasen“ erhalten bleiben. Bestandteile unserer Kulturlandschaft sind zu schützen, wie z. B. das archäologische Bodendenkmal Burg Isengarten. Der Waldbrölbach sollte, wo möglich, geöffnet und die Randzonen aufgewertet werden. Dadurch lassen sich Angsträume entschärfen und ein attraktiv gestalteter Grünzug entlang des Baches lädt zum Fahrradfahren, Spazieren, Begegnen und Verweilen ein. Ein Anliegen ist uns nach wie vor das Bürgerhaus, dieses Zeugnis der Kreisgeschichte Waldbröls und ein Wahrzeichen des Ehrenamtes, soll nicht dem Sparzwang geopfert werden. Für uns und die nächsten Generationen setzen wir uns für eine klimafreundliche und lebenswerte Stadt ein.
Grünes Waldbröl
Bei uns Grünen haben sich Menschen gefunden - Parteimitglieder, aber auch parteilose Bürger*innen – die sich für eine umsichtige und vorausschauende Stadtpolitik einsetzen. In den letzten sechs Jahren hat unsere Mitarbeit im Stadtrat und in den Ausschüssen die Entwicklung der Stadt Waldbröl maßgeblich weitergebracht. Mit der Fortschreibung des Klimaschutzkonzeptes, dem Arbeitskreis Klima-, Biotop- und Artenschutz und der Einstellung einer/eines interkommunalen Klimaschutzmanager*in haben wir wichtige Impulse für die Zukunft gesetzt. Mit unseren Stimmen wurde die Stadtentwicklung vorangetrieben, dazu zählen insbesondere der Abriss des Merkurgebäudes, die Erweiterung des Rathauses, die Neugestaltung der Kaiserstraße und nicht zuletzt die Rettung des Gartenhallenbades. Und so geht es weiter: Vieles ist im Fluss, viele Veränderungen müssen unter besonderen Umständen gestaltet und begleitet werden. Diese Veränderungen beginnen immer mit einer Idee, einer Idee für eine lebendige Zukunft unserer Stadt. Um diese Idee umsetzen zu können, brauchen wir mehr Grün im Stadtrat.